Zum Inhalt springen

Monat: März 2015

Eingeschlossen:Ausgeschlossen

Im Rahmen des im vergangenen Jahr an den Infoladen Zittau vergebenen SGD-Preises haben wir gemeinsam mit dem Preisträger die Ausstellung «Eingeschlossen:Ausgeschlossen – Perspektiven geflüchteter Menschen auf die Warteschleife Asyl» organisiert.

Die Ausstellung wird am 23. März 2015 um 17 Uhr im Infoladen Zittau eröffnet und kann bis zum 02. April 2015 täglich an den Wochentagen von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden. Ihr findet den Infoladen auf der Äußeren Weberstraße 2 in 02763 Zittau.

«Eingeschlossen:Ausgeschlossen» zeigt Portraits geflohener Menschen, die in Dresden und der unmittelbaren Umgebung untergebracht sind. Die Ausstellung greift verschiedene Lebensgeschichten auf, offenbart Wünsche und Träume in der Heim-Tristesse und offenbart unterschiedliche Perspektiven auf das deutsche Asylsystem.

80 internationale Gäste bei der SGD

Anlässlich der Heimspiele gegen Wehen Wiesbaden und Sonnenhof Großaspach haben wir insgesamt rund 80 Asylsuchende ins Dynamostadion eingeladen. Wir lernten dabei Menschen aus wirklich allen Ecken dieser Welt kennen – aus dem Iran, viele aus Syrien, dem Irak, Eritrea und aus vielen anderen Regionen. Der (winterlichen) Kälte hierzulande konnte mit der Begegnung und der Freude, die der Besuch der Spiele den Asylsuchenden und uns gebracht hat, zumindest etwas auftauende Zwischenmenschlichkeit gegenübergestellt werden. Besonders gefreut hat uns auch, dass immer mehr Frauen sich für die SGD begeistern und unserer Einladung gefolgt sind. Dass beide Spiele mit 0:1 verloren gegangen sind, ärgerte zwar alle Beteiligten, das gemeinsam Erlebte ließ dann aber alle – wenn auch zähneknirschend – die Ergebnisse akzeptieren.

Finanziert werden die Eintrittskarten aus den Erlösen einer Sondertrikot-Versteigerung. Die Trikots mit der Aufschrift «LOVE DYNAMO − HATE RACISM» hatten die Spieler beim Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig im Oktober 2012 getragen.

Wir danken dem Verein Buntes Radebeul sowie allen Helfern.

3219,44 Euro gehen an…

… Medinetz! Okay, das war keine große Überraschung, immerhin haben wir bereits Ende Oktober bekannt gegeben, an wenn wir den Erlös der Sondertrikot-Versteigerung anlässlich der FARE-Aktionswoche 2014 überreichen möchten. Im Februar 2015 war es dann endlich so weit und wir konnten das Geld zur Finanzierung der ehrenamtlichen Arbeit übergeben.

An dieser Stelle möchten wir gern Medinetz selbst das Wort überlassen:

«Wir vom Medinetz Dresden e.V. bedanken uns ganz herzlich für Eure großzügige Spende.

Unser gemeinnütziger Verein hat sich 2005 gegründet und besteht aus etwa 20 aktiven Mitgliedern. Die meisten davon sind Ärzte, Medizin- oder Psychologiestudenten. Wir engagieren uns für Menschen, die illegalisiert in Deutschland sind, d.h. ohne rechtlichen Aufenthaltsgenehmigung hier leben und somit auch keine Krankenversicherung haben.

Theoretisch besteht für diese Menschen in Deutschland das Recht auf eine medizinische Grundversorgung im gleichen Umfang wie für Asylsuchende – denn körperliche und geistige Gesundheit ist ein Menschenrecht! Leider kann dieses aber praktisch nicht geltend gemacht werden. Aufgrund einer gesetzlich festgelegten Meldepflicht wird das Sozialamt, das die Kosten der ärztlichen Leistung trägt, die Daten an die Ausländerbehörde weitergeben. Dann droht den Betroffenen eine Abschiebung – oft in Länder, in denen aufgrund von Krieg oder einem unzureichenden Gesundheitssystem sicherlich keine angemessene medizinische Versorgung erfolgen kann. Viele Menschen gehen deshalb hier in Deutschland nicht zum Arzt und riskieren so eine gefährliche Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes.

Zusammen mit einem großen Netzwerk Dresdner Ärzte versuchen wir diese prekäre Situation zu entschärfen, indem wir rund 70 Patienten pro Jahr vermitteln, die dann anonym und kostenlos behandelt werden. Dazu unterhalten wir ein 24-Stunden-Telefon und eine wöchentliche Sprechstunde hier in Dresden. Hauptsächlich greifen wir den Patienten und auch den Ärzten durch Beratung, Begleitung, das Organisieren von Übersetzern, oder durch die Finanzierung von Labor- und Medikamentenkosten unter die Arme.
Manchmal müssen Patienten sogar stationär behandelt werden; nicht zuletzt deshalb, weil die medizinische Hilfe oft zu spät kommt.

Schwere und chronische Erkrankungen – wie zum Beispiel Tumorbehandlungen – oder Schwangerschaften stellen uns immer wieder vor organisatorische und finanzielle Schwierigkeiten, zumal die Behandlungskosten meist komplett aus Vereinsgeldern gestemmt werden müssen.
Neben dem Kontakt mit den Patienten leisten wir außerdem Öffentlichkeitsarbeit in Schulprojekten, Veranstaltungen und Vorträgen, um auf die oben beschriebene Problematik aufmerksam zu machen. Auch politisch sind wir aktiv: Wir fordern eine flächendeckende, anonyme Grundversorgung für Menschen ohne Papiere, damit auch sie gesund und in Würde hier leben können.
Somit kommt die Spende von 1953international direkt der Finanzierung von stationären Behandlungen, Labor- und Medikamentenkosten zugute und hilft unserem Verein dadurch enorm!

Das Medinetz Dresden e.V.»

 

Wir danken allen Teilnehmer an der Trikotsversteigerung im vergangenen Herbst!

 

Ruhrpott vs. Elbflorenz

Mit Schlacke, Kleinschlacke und Dortmund wurden unserer Sportgemeinschaft im DFB-Pokale diese Saison bisher drei Gegner aus dem Pott zugelost. In den ersten beiden Runden des Pokals bezwang unsere Mannschaft die in höheren Ligen spielenden Pottler durch Kampf und Spielfreude. Auch die Unterstützung auf den Rängen konnte sich durchaus sehen lassen. Leider kamen im Spiel gegen Bochum Sprechchöre auf, bei denen die Bochumer als „Ruhrpott-Kanaken“ bezeichnet wurden. Identische Rufe vernahmen wir auch in Regensburg in Aussicht auf das heute anstehende Pokalspiel.
Dabei gibt es 1000 Möglichkeiten (und gute Gründe) den Gegner zu beleidigen: „Ruhrpott-Kanaken“ ist jedenfalls keine davon, liegt der Ruhrpott doch tausende Kilometer entfernt vom Südpazifik, der Heimat der Kanaken.
Wir freuen uns auf das Achtelfinale gegen Dortmund und hoffen auf etwas intelligentere Schmähungen, denn was ist schon der Pott gegen Elbflorenz.